A bisserl was historisches...

Hofmark Holzolling

Die Geschichte des Tales reicht weit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung der Martinskirche in Holzolling stammt aus dem Jahre 795. Ein offenbar begüterter und einflussreicher Herr namens Frecholf schenkte seinen Besitz "Ollinga" dem Bistum Freising.

 

Die Geschichte Holzollings und auch der Martinskirche ist freilich um einiges älter als die schriftlichen Dokumente zeigen. Erste Siedler hatten sich in dieser Gegend bereits mehr als 1000 Jahre vor der Zeitwende niedergelassen. Vor der Einwanderung der Bajuwaren im späten 5. Jahrhundert n. Chr. waren hier schon gallisch-keltische Stämme, die Vindeliker und die Römer gewesen.

 

Im Jahre 1671 zählte das Goldene Tal 42 Häuser und Anwesen mit 42 Familien. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 wurden 45 Häuser mit 47 Familien und insgesamt 254 Einwohner statistisch erfasst. Dies lässt auf eine lange Tradition und Kontinuität der Höfe schließen.


Josef Brunhuber und seine Chronik

Josef Hatzl und Dr. Katja Klee
Josef Hatzl und Dr. Katja Klee

Es war ein Glücksfall, dass der Nachlass des Lehrers und Heimatforschers Josef Brunhuber an den Leitzachtalverein gelangte. Brunhuber, zeitgenössisch als "Chronist des Leitzachtales" bezeichnet, ist heute fast vergessen. Das gilt auch für sein umfassendes Werk "Hofmark Holzolling", das 1910 erschien. 

Von der ersten Besiedelung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hat Josef Brunnhuber die Hofmark Holzolling über die Jahrhunderte hinweg verfolgt, ihre Hofgeschichte erzählt, ihre Sitten und Gebräuche gesammelt und akribisch genau Kostbarkeiten beschrieben, die in den Wirren der Säkularisation verloren gingen. "Brunnhuber hat Geschichte so spannend geschrieben, dass man glaubt sie zu erleben", meinte Sepp Hatzl. Brunnhuber dokumentierte das erste überlieferte Haberfeldtreiben, beschrieb Schicksalsschläge und Kriege so, dass "man beim Zurückschauen merkt, in was für einer glücklichen Zeit wir leben", so Hatzl.

 

Sein Handexemplar der „Hofmark“, das mit zahlreichen handschriftlichen Ergänzungen und Bildern versehen ist, wurde im Archiv des Leitzachtalvereins entdeckt und diente als Grundlage für die Neuauflage des AK Geschichte. Das Ergebnis ist ein Werk, das weit über die Grenzen der ehemaligen Hofmark Holzolling hinaus reicht und eine einzigartige Heimat- und Kulturgeschichte des unteren Leitzachtales bietet.

 

Am 5. 12. 2003 wurde die Chronik Band II von Josef Brunhubers "Hofmark Holzolling", bearbeitet von Josef Hatzl und Katja Klee, vorgestellt. (siehe www.weyarn.de/Aktuelles/Buchvorstellung/Buchvorstellung2.htm)


und was zum Namen "Goldenes Tal"...

Es kursieren in der Bevölkerung verschiedene Versionen, warum das Goldene Tal so golden scheint.

 

Das sind mögliche Gründe dafür, dass dieses Tal "das Goldene Tal" genannt wird:

  1. Früher gab es an der Leitzach angeblich viele Dotterblumen, die zur Blütezeit goldgelb blühten.
  2. Fährt man den Berg runter ins Goldene Tal, lässt jedes Jahr der Löwenzahn im Frühjahr die Wiesen golden leuchten.
  3. ...und -historisch gesehen- die wahrscheinlichste Version:
    Durch die umliegenden Hügelketten wird dieses Tal vor den rauen Winden geschützt. Dazu kommt der schwere tonreiche Boden, viele kleine Bäche und die Leitzach, so dass in diesem Tal die Vegetation besonders reichlich sprießt.

Hohe Erntemengen an Getreide, Obst in Hülle und Fülle und viel Gras für das Vieh weckten früher angeblich einen gewissen Neid bei den anliegenden Gemeinden.

 

Gold wurde hier wohl noch nie gefunden, deshalb lohnt sich das Gold schürfen eher nicht. ;-)

 


1200-Jahr-Feier am 24.9.1995

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Als das Goldene Tal besiedelt wurde...
Anläßlich der 1200-Jahr-Feier am 24.9.1995 verfaßte der einheimische Mundartdichter und Hochzeitslader Peter Eggl ein lustiges Gedicht zur Besiedelung des Goldenen Tals.
Gedicht PeterEggl.pdf
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Die Kirchen im Goldenen Tal

St. Martinskirche Holzolling

Foto: Leo Wöhr
Foto: Leo Wöhr

Holzolling ist wahrscheinlich im sechsten Jahrhundert durch Rodung entstanden, als südlicher Ausbauort des auf einen bajuwarischen Ollo zurückgehenden, Feldolling.
Die Anfangs des achten Jahrhunderts entstandene Seelsorgekirche bildete den kirchlichen Hauptsitz, des sich von hier nach Süden erstreckenden Rodungsgebietes. Erst als in der zweiten Hälfte des 11ten Jahrhunderts der neue Pfarrmittelpunkt Neukirchen entstand, wurde Holzolling als Filiale der neuen Pfarrei eingegliedert.

 

Die heutige Holzollinger Filialkirche St. Martin wurde 1677 an Stelle einer viel älteren Kirche errichtet. Dem westseitigen Turm, dessen quadratischer Unterbau noch gotisch ist, wurde im gleichen Jahr ein Achteckbau mit Zwiebeldach aufgesetzt. Die eigentümlichen Steinkugeln unter dem Dachansatz erinnern an den Turm der Klosterkirche Weyarn. Der Baukörper, ein dreiachsiger Langhausbau mit Stichkappentonne, zweijochigen eingezogenem Chor und dreiseitigem Ostschluß. 1870 wurde die barocke Ausstattung beseitigt und durch eine neuromanische Deckenmalerei, von Thomas Guggenbichler, ersetzt. An der Unterseite des Chorbogens und an den Pilasterkapitälen finden sich Reste einer Stuckierung, nach Schlierseer Art, aus der Erbauungszeit. Das Deckengemälde im Langhaus zeigt den hl. Martin, sechs Werke der leiblichen Barmherzigkeit und die vier Kardinaltugenden. Den Altarraum schmückt ein Deckengemälde mit der hl. Dreifaltigkeit, mit Maria Verkündigung, der Geburt Christi und den großen Kirchenvätern. An der Wand befinden sich Leinwandbilder vom guten Hirten. Die Malereien an der unteren Westempore sind volkskundlich interessant und zeigen, links ein Paradiesgärtlein, rechts, eine Tugendapotheke und in der Mitte, Christus, Maria und sieben bäuerliche Schutzpatrone. In der 1836 eingebauten Oberempore befindet sich eine frühklassizistische Brüstungsorgel mit Dreieckgiebeln auf den beiden Seitentürmen.

Die drei Altäre mit schweren Baldachinaufbauten und die Kanzel wurden 1870 eingefügt. Den Hochaltar schmücken Figuren des hl. Martin, sowie der hl. Anna Selbdritt und der hl. Magdalena, aus dem 18. Jahrhundert. Den Seitenaltar Maria mit dem Kind säumen Figuren der Heiligen Georg und Nikolaus. Anstelle des Hl. Nikolaus stand früher der Hl. Josef auf dem linken Seitenaltar. Dieser befindet sich nun in der Esterndorfer Kirche. Den Seitenaltar mit Papst Silvester zieren Figuren der Heiligen Sebastian und Leonhard. Die Kanzel zieren die göttl. Tugenden.

Maria-Hilf-Kirche in Esterndorf

Foto: Kathi Rummel
Foto: Kathi Rummel

Das östlich von dem alten Holzolling gelegene Ostendorf wird 1102 erstmals schriftlich erwähnt. Zum Ende des 11ten Jahrhunderts wurde Esterndorf, als Filiale, der neugeschaffenen Pfarrei Neukirchen, angegliedert.

 

Die Kirche Maria-Hilf in Esterndorf ist ein spätgotischer, hochragend proportionierter Saalbau mit überkanteten Strebepfeilern am dreiseitig gebrochenen Altarraum, der 1496 dem hl. Johannes dem Täufer geweiht worden war. Wahrscheinlich im Zusammenhang mit der von E. Grasser gefertigten Muttergottesfigur, wurde 1524 ein Patroziniumswechsel vorgenommen, zur nunmehrigen Patronin Maria Hilf. Den verputzten Baukörper deckt außen eine mit 1567 datierte, nach altem Befund erneuerte Wandbemalung, in regelmäßiger Quaderung. Um den Ostchor verläuft unterhalb des Dachansatzes ein buntfarbener Trauffries. Die Fenster wurden im 18. Jahrhundert mit rundbogigem Schluß verändert. Die Eingangstüre an der Nordseite ist mit gotischen Schmiedeeisenbändern beschlagen. Der in der westlichen Mittelachse aufsteigende Tuffsteinturm trägt ein Satteldach mit beidseits angesetztem Schopfwalmen und erweckt den Eindruck eines romanischen Turmbaues. Im Turm steckt jedoch nur im unteren Teil ein romanischer Kern, auf den die zugemauerten Rundbogenfenster verweisen. An der Westseite des Turmes sind zur Verzierung “Buckelquader” (Tropfsteingebilde) eingemauert. Kirchendach und Turmdach sind mit Holzschindeln gedeckt.

Der Innenraum wurde 1735 mit neu eingezogener Stichkappentonne und Pilastergliederung barock gestaltet. Ein feingliedriger Stuck von Th. Glasl überzieht den ganzen Gewölbebereich. Das Stuckwappen am Chorbogen verweist auf Probst Patrizius Zwickh, aus Weyarn. Der 1848 von Anton Auer aus Miesbach gefertigte Hochaltar birgt, das Wallfahrtsbild, eine Holzplastik der thronenden Muttergottes mit dem Kind, ein Werk Erasmus Grassers, aus dem Jahre 1505. Zwei Bildtafeln im Altarhaus zeigen die Jubiläumsfeiern zur 300sten Wiederkehr der Kirchweihe 1796. Damals wurde die kleine Brüstungsorgel in die Empore eingefügt. Die 1850 gefertigte Kanzel wurde 1896 zur 400-Jahrfeier neu aufgerichtet; der klassizistische Dreiecksgiebel auf den Hochaltar gesetzt.

 

In Esterndorf befindet sich, im Gegensatz zu den anderen Kirchen, kein Friedhof.

Fotos: Kathi Rummel und Leo Wöhr;
Kirchentexte entnommen aus www.pfarrverband-weyarn.de


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